- Wer, -mit Jesus als Maßstab
und Hilfe- Fortschritte von den eigenen Unvollkommenheiten hin zu den
zukunftsträchtigeren Eigenschaften sucht (vgl. die Seite "...Ethik":
nicht schaden, sondern helfen...),
mag zunächst
sich der eigenen Charaktermängel, der gemachten Fehler und
Verfehlungen bewusst werden, statt alle Stimmungen, Probleme und Schäden auf Andere zu
schieben (vgl. Matthäus 7:1
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. 2 Denn nach welchem Recht ihr
richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch
zugemessen werden. 3 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und
nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?...).
Derartiges wird, sobald es möglich ist, und mit soviel innerer Ruhe wie
möglich (vgl. unser Kapitel des Haupttexts "Die Stille in der Wüste")
und so gewissenhaft wie bei einem fertigzustellenden 'Produkt' innerlich oder
auf Papier notiert und nach Verbesserungsmöglichkeiten durchsucht, sowie der
Erfolg beobachtet. D.h. eigene Bemühung ist gefragt: dabei mag es um
diesbezügliche Gebete gehen, und entsprechend dem Glauben mag Hilfe kommen;
jedoch wird dies bei ernsthafter und daher ganzheitlicher Praxis auch mit
Korrekturen in den Einstellungen und im Denken, mit mehr Wachsamkeit auf
negative Gefühle, und letztendlich auch mit Änderungen des Verhaltens Hand in
Hand gehen. Das Ganze geht je einfacher, je mehr feinste Teile des täglich
an sich Beobachteten in solcher Art betrachtet und dann einzeln im Gebet an Gott
übergeben werden. (Vgl.
das Kapitel "Der Hl. Eifer, und Gesichtspunkte zu Emotionen".)
Gerade tief eingegrabene Lebensgewohnheiten sind sehr schwer zu verändern,
da sie in einer unbewussten Schicht der Persönlichkeit verankert sind. Dazu ist
auf dem Weg oft schon erhebliche Erfahrung im Erkennen unter- oder unbewusster
Ursprünge nötig (dennoch kann es im Einzelfall auch unmittelbar gelingen, wie beim Raucher,
der von einer Minute zur anderen für immer durch einen starken Entschluss mit
dem Rauchen aufhört. Vgl. das Kapitel "Die Verklärung Christi").
Dies "Hinschauen und bewusst mit Hilfe von Gebet Verarbeiten" wäre
für sich genommen schon ein spiritueller Weg, der sehr weit führen kann, und
jemanden das ganze Leben begleiten kann; der aber auch bei entsprechend
intensiver Praxis schon in kurzer Zeit immerhin wesentliche Fortschritte bringen
kann. "Tiefere Schichten" der zu bereinigenden Angelegenheiten mögen
noch zur
Aufarbeitung anstehen, obwohl sie sich bereits in hohem Maße gebessert haben.
Anschließend
kann sehr wohl auch der "Splitter" des Anderen bzw. was einem angetan
worden ist, bearbeitet werden.
Wo eine Einschätzung nötig scheint - betreffend eigener Taten, oder der Taten
Anderer -, ginge es darum, diese nicht nach dem äußeren Schein, sondern
"recht" / "gerecht" - also differenziert und soweit möglich
konstruktiv vorzunehmen (vgl Johannes 7:24)
Wer durch eine solche liebevollere und weisere Ausrichtung nicht mehr sich
selbst im Wege steht, kann Jesus auch als Kompass erleben, der ein neues
Gleichgewicht jenseits der einseitigen Abwege zu finden ermöglicht: (S. d.
Tafel zum Schlusskapitel des Haupttexts: Eine
christliche Haltung - "In der Welt, aber nicht von der Welt", ein
"Dritter Weg" - vgl. z.B. Johannes 17).
Es werden auch Anregungen des Gewissens auftauchen ... (vgl. Matthäus 5,5 und 5,9 ...).
(Diese Praxis ist in erster Linie
anwendbar, wenn es um die Besserung von Verhaltensweisen geht, die psychologisch
gesehen vorher schon im Rahmen des "Normalen" liegen. Wenn es um
die Besserung von Zuständen geht, die heute in gewissem Maße als krankhaft
gelten, wäre es umso mehr nötig, dass dann eine entsprechend erfahrene, unter
Umständen auch eine psychologisch geschulte Hilfsperson den Weg aktiv begleiten
müsste, da dann die Selbständigkeit im Umgang mit den eigenen Problemen noch
mehr eingeschränkt ist, als sie es ohnehin bei allen Menschen ist, wenn sie auf
ihre eigenen Schwächen hinschauen sollen.
Wäre jemand darin so eingeschränkt, dass es auch mit Unterstützung nicht
ginge, dann wäre es immer noch möglich, dass eine solche Hilfsperson für den
Betroffenen beten würde, ergänzend zu einer geeigneten Therapie. Vorausgesetzt
ist, dass Hilfe gesucht wird, denn selbst von Jesus ist die wichtige Frage
bekannt "willst Du gesund werden?" Vgl. unsere Seite
"...Heilung".)
Ein einfacher Maßstab ist z.B. die
Fähigkeit des Zuhörens. Dabei werden die hochkommenden eigenen
Vorurteile bewusst zu registrieren gesucht, um sodann vorurteilsfreier zuhören
zu können, und auch die positiven Möglichkeiten im Gehörten entdecken zu
können, auch wenn es nicht durchgehend der eigenen Sicht entspricht (aktive
Toleranz). Das hat dann wieder Auswirkungen auf das Gespräch mit Anderen, usw.
(Vgl. Mt. 5,3 "Selig sind, die geistig arm sind" - d.h. die sich dessen
bewusst werden, denn alle sind es zunächst auch ohne dies).
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