Christuswege

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Teil 3  Verschiedene Themen; praktische und biblische Fragen.

Allgemeine christliche Gesichtspunkte für Gesellschaft und Politik *).

Matth. 22, 21; Mk. 12,13-17; Lk. 20,20-26: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist" ist eine realistische Haltung betr. die Steuerzahlung an die römische Herrschaft. Es zeigt sich darin auch eine klare Unterscheidung zwischen staatlichen und religiösen Funktionen. Dagegen ist hier keine grundsätzliche Unterwürfigkeit gegenüber der Obrigkeit gemeint; Apostelgeschichte 5,29: "... Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen." Dementsprechend rechtfertigt Jesus auch nicht automatisch jedes staatliche Versagen mit "Sachzwängen".

Einerseits ist die allgemeine Werteskala der Bergpredigt (Matth. 5-7) usw. nicht unmittelbar in gesellschaftliche Handlungsanleitungen zu übertragen. Jedoch wäre es sicher nicht im Sinne Jesu, im privaten Leben nach dem Gebot der Nächstenliebe zu handeln, und z.B. in Verbänden oder politischen Funktionen gegenteilige Prinzipien anzuwenden. Eine ernsthafte Ethik **) muss sich auf allen Ebenen bewähren, und letztendlich auch für die Welt insgesamt gelten.
Z.B. wäre es nicht im Sinne der Wahrhaftigkeit und Verantwortlichkeit, die Jesus demonstriert, sich mit unredlichen Methoden gegenüber Mitbewerbern durchzusetzen; die Öffentlichkeit zu betrügen; und über die Betroffenen hinweg Projekte in die Welt zu setzen, deren Harmlosigkeit für (nichtkriminelle) Mitmenschen und andere Geschöpfe nicht ausreichend erwiesen ist. So kann ein christliches Engagement auch ein eigenständiges Denken erfordern, das über einseitige "links-/ rechts-" Denkmuster hinausgeht. 

Mt. 7:3-5 "...zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst" stellt offensichtlich keine Anleitung dar, den Einzelnen völlig auf die subjektive Befassung mit den eigenen Schwächen zu begrenzen - welchen Eindruck einige christliche Kreise hinterlassen könnten. Es soll nur zur Lebenspraxis werden, stets bei sich anzufangen - um dann umso freier, nämlich ohne eigene Schuld auf Andere zu projizieren, Andere zu ermahnen bzw. zu kritisieren, wo es nötig scheint. Dies wiederum kann sich sowohl auf den persönlichen Umkreis als auch auf Politiker beziehen.

Ein prophetischer Rat findet sich in Jeremia 29,7: "Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe lassen wegführen, und betet für sie zum Herrn; denn wenn’s ihr wohl geht, so geht’s auch euch wohl." Dies legt eine Entscheidung zugunsten des Gemeinsinns im weitesten Sinn nahe. Christen wird auch durch Matth. 5,13, Matth.13,33 usw. ans Herz gelegt, sich für die Gesellschaft zu interessieren, und "das Salz der Erde" zu sein.
Jedoch kann es für Christen auch Situationen geben, wo sie sich von gesellschaftlichen Missständen distanzieren müssen: Johannesoffenbarung 18,4: "Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr (der Stadt Babylon), mein Volk, dass ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen!" ***

*) Die Website Christuswege.net verfolgt keine politischen Zwecke. Hier werden zu diesem Thema nur von politischen Richtungen unabhängige, allgemeine Anregungen aus christlicher Sicht gegeben. Wer detailliertere - Gesichtspunkte zu grundlegenden politischen Fragen sucht, kann's z.B. bei der Website http://betrachtungen.lima-city.de versuchen: etwa deren Seiten über die Bildung von Regierungskoalitionen, parlamentarische Arbeitsweise, Mehrheit und Konsensprinzip im Parlament und Volksabstimmungen, Atomkraftwerke, Afghanistan. (Die wechselnden Inhalte anderer Websites stimmen nicht automatisch mit der Zielsetzung von Christuswege.net überein.) 

**) Siehe auch unsere Extraseite "Grundlagen der Ethik".
Siehe ebenso unsere Extraseite "Christliche Gesichtspunkte zu Wirtschaft und sozialen Fragen"

***) Eine gewisse Vorbeugung auf gesellschaftlicher Ebene wäre das Subsidiaritätsprinzip aus der katholischen Soziallehre, - das einst z.B. auch in der EU Grundlage  war. Würde das ernst genommen, würden auf der jeweils übergeordneten Ebene nur übergeordnete Themen geregelt, die im kleineren Maßstab bzw. von unten, z.B. der Gemeinde nicht sinnvoll geregelt werden können. So ergäbe sich eine mehr dezentrale Ordnung, letztendlich ausgehend vom einzelnen Menschen, und von dort aus zu Familien, Gruppen und zu staatlichen Ebenen. Das hieße aufgrund der Menschenwürde der Einzelnen, deren Freiheit und deren Wille zur Mitverantwortung konsequenter zu achten, statt zu versuchen, alle Lebensbereiche zu bürokratisieren, mit Regelungen, die nicht konsensfähig sind. Darüber hinaus ist allerdings angesichts menschlicher Unvollkommenheiten eine von Gott ausgehende Nachhilfe zu erhoffen 

 

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