Christuswege

Logo: gezeichnetes christliches Kreuz und Erdsymbol

Haupttext Teil 1, Die Schritte in den Evangelien;
Kapitel :

Die Verklärung Christi auf dem Berg Tabor (Matthäus 17).

Zeichnung: Jesus bei der Verklärung

Viele Taten Jesu, vom Gespräch mit Nikodemus - Joh.3 - über die Bergpredigt bis zur Heilung des Blindgeborenen und der Speisung der 5000 auf dem Berg bilden in ihrer Symbolik das äußere Umfeld dessen, was dann in der „Verklärung" innerlich zum Ausdruck kommt. Diese Verklärung hat eine Verwandtschaft mit dem östlichen Begriff der großen Erleuchtung. Der Geist wird erleuchtet. Allerdings bezieht sich das bei Jesus und auch bei dem Menschen, der in einem Nachvollzug dieser Möglichkeiten begriffen ist, auf eine engere Verbindung mit Gott, der hier nicht als das allgemeine Absolute, sondern auch als Wesen begriffen wird.

Bloßes „Positives Denken" könnte zwar, wenn es nicht-egoistisch und nicht-größenwahnsinnig und ohne technische Manipulationen praktiziert würde, das Denken in einen Zustand versetzen, der dem verwandter wäre, was von Gott kommen kann; es könnte also dafür öffnen. Die Literatur dieser Richtung lässt jedoch großenteils solche Sorgfalt vermissen, und so kann das oft auch in Selbstbetrug enden.

„Verklärung" ist das jedenfalls noch nicht. Bei ihr wird nicht einfach der allen Menschen eigenen wirren Vielfalt geistiger „Programme" ein Zuschuss positiver Programme eingefügt, so dass insgesamt ein Überschuss an positiven Programmen entsteht – eine durchaus mögliche Übung –. Sondern es wird alles durch ein Hinschauen -Können auf die geistigen Ursprünge entwirrt, von Verzerrungen und irreführenden Gewichtsetzungen befreit. Eine höhere göttliche Ordnung in Allem wird sichtbar. Wird beobachtet, wie die Reifung des Menschen auch in dieser Richtung verlaufen kann, stellt sie sich als eine Vertiefung der psychischen Reinigungsprozesse dar, wie sie im Kapitel „Der heilige Eifer" angesprochen sind. Aus einer grundlegenderen Schicht der Erkenntnisse heraus wird alles durchlichtet. Erkenntnisse sind nicht Denken, sie können mit oder ohne Denken auftauchen, sind nicht erzwingbar, und sie befreien. Die Gedankenwelt braucht hier nicht mehr verdrängt zu werden, wie einige andere Wege versuchten.

Das Denken wird von instinktartigen schwarz - weiß - Reaktionsmustern befreit, und das kontrollierbare analytische und synthetische Denken wird leichter zum Werkzeug des darüber stehenden Vernunft - Bewusstseins. Die Differenzierung im Denken schreitet fort - ohne dabei unentschiedener ("lau") zu werden. Hier wird dann auch z.B. verstanden, was genau unter welchen Umständen angebracht ist.

Bei Christus selbst kann davon ausgegangen werden, dass er nicht all jene Trübungen beseitigen musste, die den normalen Menschen von dieser Ebene trennten. Dennoch gab es auch für ihn eine immer größere Klarheit. Später bat er im sogenannten Hohepriesterlichen Gebet um jene Klarheit, die er bei Gott vor der Schöpfung hatte.

Einige Theologen deuten die Verklärung und das Christusbekenntnis des Petrus auf dem Hintergrund des gleichzeitigen jüdischen Versöhnungstages bzw. des folgenden Laubhüttenfestes. (Am Versöhnungstag sprach der Priester das einzige Mal im Jahr den Gottesnamen im Allerheiligsten des Tempels aus.) Andere sahen eine Anknüpfung an den Aufstieg des Mose auf den Berg Sinai (2. Mose 24:16).

Extrafenster: Bibelzitat dazu

Hilfe: zur Selbstprüfung bei der Arbeit mit diesen Haupttexten

Frage:
Kann ich meine Gedanken mit Hilfe von Gott im Sinne der Vernunft neu ordnen ?

 

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